Bewertung der Unterstützung des neuen, dynamischen Gesundheitskonzepts, wie es 2011 veröffentlicht wurde: „Gesundheit als Fähigkeit zur Anpassung und zum Selbstmanagement“, unter den Interessenvertretern und Ausarbeitung von wahrgenommenen Indikatoren für Gesundheit, um das Konzept messbar zu machen. Design: Eine Mixed-Methods-Studie: ein qualitativer erster Schritt mit Interviews und Fokusgruppen, gefolgt von einer quantitativen Umfrage.
Vertreter von sieben Stakeholder-Domänen des Gesundheitswesens, zum Beispiel Gesundheitsdienstleister, Patienten mit einer chronischen Erkrankung und politische Entscheidungsträger. An der qualitativen Studie nahmen 140 Stakeholder teil, an der Umfrage 1938 Teilnehmer. Ergebnisse: Das neue Konzept wurde geschätzt, da es den Menschen als mehr als seine Krankheit anspricht und sich auf Stärken statt auf Schwächen konzentriert. Vorsicht ist geboten, da das Konzept einen erheblichen persönlichen Einsatz erfordert, zu dem nicht jeder in der Lage ist. In der qualitativen Studie wurden 556 Gesundheitsindikatoren identifiziert, die in sechs Dimensionen eingeteilt wurden: Körperfunktionen, mentale Funktionen und Wahrnehmung, spirituelle/existentielle Dimension, Lebensqualität, soziale und gesellschaftliche Teilhabe und tägliche Funktionsfähigkeit, mit 32 zugrunde liegenden Aspekten. Die quantitative Studie zeigte, dass alle Stakeholder-Gruppen die Körperfunktionen als repräsentativ für die Gesundheit ansehen, während es bei den anderen Dimensionen signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen gab. Die Patienten hielten alle sechs Dimensionen für fast gleich wichtig und bevorzugten damit ein breites Konzept von Gesundheit, während die Ärzte Gesundheit enger und biomedizinischer beurteilten. In der qualitativen Studie betrachteten 78 % der Befragten ihre Gesundheitsindikatoren als Repräsentanten des Konzepts.
Schlussfolgerungen
Um Verwechslungen mit Gesundheit als „Abwesenheit von Krankheit“ zu vermeiden, schlagen wir die Verwendung des Begriffs „positive Gesundheit“ für die breite Wahrnehmung von Gesundheit mit sechs Dimensionen vor, wie sie von Patienten bevorzugt wird. Diese breite Wahrnehmung verdient die Aufmerksamkeit der Gesundheitsdienstleister, da sie die gemeinsame Entscheidungsfindung in der medizinischen Praxis unterstützen kann. Für politische Entscheidungsträger ist die breite Wahrnehmung von „positiver Gesundheit“ wertvoll, da sie die Kluft zwischen dem Gesundheitswesen und dem sozialen Bereich überbrückt und dadurch gesellschaftliche Probleme entmedikalisieren kann.
Heruntergeladen von www.bmjopen.bmj.com am 13. Januar 2016 – Veröffentlicht von www.group.bmj.com
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